Helene Bader

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Bader, Helene
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 50541
GND
Wikidata
Geburtsdatum 27. Dezember 1889
Geburtsort Wien
Sterbedatum unbekannt
Sterbeort
Beruf Erzieherin, Psychologin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.05.2020 durch WIEN1.lanm09was


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Helene Bader, * 27. Dezember 1889 Wien, † nach 1941, Erzieherin, Individualpsychologin.

Biografie

Helene Bader war in der Zwischenkriegszeit als Erzieherin in Wien tätig. Gemeinsam mit beispielsweise Alice Friedmann, Stefanie Horovitz und Ida Löwy gehörte sie zu jenen Frauen, welche die von Alfred Adler entwickelte Individualpsychologie in die Praxis umsetzten. Helene Bader engagierte sich im "Wiener Verein für Individualpsychologie" und war Mitglied der "Wiener pädagogischen Arbeitsgemeinschaft", die später unter dem Namen "Arbeitsgemeinschaft der Berater und Erzieher" firmierte.

Von der Mitte der 1920er Jahre bis in die frühen 1930er Jahre nahmen die Aktivitäten der Individualpsychologen um Alfred Adler in Wien eine wichtige Rolle ein. Zu den zahlreichen Erziehungsberatungsstellen, die in dieser Zeit eingerichtet wurden, zählte auch das "Mariahilfer Ambulatorium", wo ab 1929 individualpsychologische Sprechstunden im Angebot standen. Das von Lydia Sicher geleitete Ambulatorium wurde um eine Kinderambulanz erweitert, für die Helene Bader zuständig war. Dort beriet Helene Bader mehrmals wöchentlich minderjährige Kinder und deren Mütter. Zudem organisierte sie Beschäftigungsnachmittage für Schulkinder mit Nachhilfe, Musik, Sport und Spaziergängen. Unter den Kindern, die diese Betreuung beanspruchten, war auch Otto F. Kernberg, der in einem Interview berichtete, dass er bei Helene Bader in den 1930er Jahren Englischunterricht erhalten hatte. Gemeinsam mit Kolleginnen veranstaltete sie auch individualpsychologische Kinderferienlager.

Helene Bader hielt Vorträge und initiierte Diskussionen. Ihr Interesse galt dabei vorwiegend der Kindererziehung und Kinderpsychologie. Beobachtungen und Erfahrungen aus ihrer Praxis publizierte sie in der Internationalen Zeitschrift für Individualpsychologie in der Rubrik "Heilpädagogik".

Helene Bader wurde am 26. Jänner 1942 nach Riga deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Sie wurde 1952 für tot erklärt.

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2016. S.181
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 91
  • Clara Kenner: Der zerrissene Himmel. Emigration und Exil der Wiener Individualpsychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007, S. 74−76
  • Brigitta Keintzel / Ilse Korotin [Hg.]: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben − Werk − Wirken. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2002, S. 38 f.

Link