Helene Postranecky

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Daten zur Person
Personenname Postranecky, Helene
Abweichende Namensform Postranecky, Hella; Postranecky-Altmann, Helene
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 358917
GND
Wikidata
Geburtsdatum 12. März 1903
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. Jänner 1995
Sterbeort Wien
Beruf Arbeiterin, Politikerin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frauenbewegung
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Unterstaatssekretärin für Volksernährung (27.04.1945 bis 20.12.1945)

Helene (Hella) Postranecky, * 12. März 1903 Wien, † 5. Jänner 1995 Wien, Arbeiterin, Politikerin.

Biografie

Helene Postranecky kommt aus einer Arbeiterfamilie. Sie begann nach Besuch der Pflichtschule als Hausgehilfin und Hilfsarbeiterin zu arbeiten. 1919 trat sie in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) ein und engagierte sich in der Gewerkschaftsbewegung und in der sozialistischen Frauenbewegung. Im Rahmen parteiinterner Schulungen erwarb sie zusätzliche Ausbildung. Ab 1924 arbeitete sie hauptamtliche für die Partei, 1927 wurde sie Frauensekretärin von Niederösterreich und 1933 Mitglied des Parteivorstandes. Nach den Februarkämpfen wurde sie verhaftet und verbrachte mehrere Monate im Gefängnis.

In der Zeit des Nationalsozialismus schloss sich Postranecky der illegalen kommunistischen Bewegung an und war im Widerstand gegen das Regime aktiv. Nach der Befreiung Österreichs wurde sie im April 1945 in der Provisorischen Staatsregierung Renner (bis Dezember 1945) als Unterstaatssekretärin für Volksernährung nominiert, womit sie für die Aufbringung von Lebensmitteln verantwortlich wurde. Sie war damit das erste weibliche Mitglied einer österreichischen Regierung.

Helene Postranecky blieb in der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) tätig. Von September 1945 bis November 1948 fungierte sie als stellvertretende Parteivorsitzende, bis 1969 blieb sie Mitglied des Zentralkomitees. 1946 avancierte sie zur Vorsitzenden des Frauenkomitees der Partei und wirkte einige Generalsekretärin des formal unabhängigen, aber von der KPÖ dominierten Bundes Demokratischer Frauen Österreichs (BDFÖ). Diese Frauenorganisation, an deren Spitze die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky stand, engagierte sich unter anderem für Frieden und Abrüstung, eine Reform des Ehe- und Familienrechts sowie gleichen Lohn und gleiche Ausbildungschancen.

Nach der Niederschlagung des "Prager Frühlings" durch den Warschauer Pakt 1968 trat Postranecky aus der KPÖ aus. Sie war mit dem kommunistischen Politiker Karl Altmann verheiratet.

Literatur

  • Manfred Mugrauer: Hella Altmann-Postranecky (1903–1995). Funktionärin der ArbeiterInnenbewegung und erste Frau in einer österreichischen Regierung. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Forschungen zu Vertreibung und Holocaust. Jahrbuch 2018. Wien: DÖW 2018, S. 267-306.
  • Ö1: Helene Postranecky. Erste Frau in der Regierung, 07.11.2019 [Stand: 09.09.2021]

Weblinks