Nora Zuckerkandl

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Daten zur Person
Personenname Zuckerkandl, Nora
Abweichende Namensform Stiasny, Nora; Zuckerkandl, Eleonore
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368121
GND 1317598466
Wikidata
Geburtsdatum 16. Dezember 1898
Geburtsort Wien
Sterbedatum unbekannt
Sterbeort
Beruf Textilkünstlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
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Letzte Änderung am 30.01.2024 durch WIEN1.lanm09was


  • 9., Grundlgasse 1/2 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Nora Zuckerkandl, * 16. Dezember 1898 Wien, † unbekannt, Textilkünstlerin.

Biografie

Nora Zuckerkandl war die Tochter von Otto Zuckerkandl, Universitätsprofessor für Urologie, und seiner Gattin Amalie, geb. Schlesinger. Nach dem Besuch des privaten Mädchen-Lyzeums von Eugenie Schwarzwald begann sie eine Ausbildung an der kunstgewerblichen Privatanstalt von Emmy Zweybrück. Von 1910 bis 1913 absolvierte sie zunächst einen Jugendkurs bei Franz Cizek und von 1915 bis 1918 ein Studium an der Kunstgewerbeschule, während dem sie unter anderen von Josef Hoffmann (Fachklasse Architektur) und Michael Powolny (Werkstätte Keramik) unterrichtet wurde. 1918/19 ist ihr Besuch an der Kunstschule für Frauen und und Mädchen einige Stoffentwürfe für die Wiener Werkstätte.

Nach der Scheidung ihrer Eltern 1919 und dem Tod ihres Vaters 1921 lebte Zuckerkandl mit ihrer Mutter im Sanatorium Westend in Purkersdorf, dass ihrem Onkel Victor Zuckerkandl gehörte. 1921 heiratete sie Paul Stiasny. Aus der Ehe ging der Sohn Otto hervor. Nach dem Tod ihres Onkels Viktor Zuckerkandl 1927 wurde sein Nachlass unter der Verwandtschaft aufgeteilt und versteigert. Während Zuckerkandls Mutter einige Gemälde erhielt, erbte Zuckerkandl ein Sechstel des Sanatoriums Westend in Purkersdorf, wo sie mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn lebte. Zuckerkandls Ehemann Paul Stiasny leitete von 1930 bis 1938 das Sanatorium.

Unmittelbar nach dem "Anschluss" wurden Möbel und Sachwerte von der SA beschlagnahmt und Nora Stiasny musste mit ihrer Mutter im November 1941 in eine Sammelwohnung in der 9., Grundlgasse 1/2 umsiedeln. Am 9. April 1942 wurden beide Frauen verhaftet, gemeinsam nach Izbica in Polen deportiert und vermutlich im Vernichtungslager Belzec ermordet. Unter den beschlagnahmten Sachwerten befand sich auch ein Klimtgemälde, das Anlass gab zu einer jahrzehntelangen Serie an Gerichtsentscheidungen über die rechtmäßigen Erben des Gemäldes und fälschlich durchgeführte Restitutionen.


Quellen


Literatur

Weblinks