Regine Landeis

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Daten zur Person
Personenname Landeis, Regine
Abweichende Namensform Steinherz, Regine
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368159
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1852
Geburtsort
Sterbedatum 15. September 1912
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Unternehmerin, Wohltäterin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 13.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 12., Schönbrunner Straße 179 (Sterbeadresse)
  • 6., Gumpendorfer Straße 117 (Wirkungsadresse)
  • 6., Gumpendorfer Straße 22 (Wohnadresse)
  • 6., Gumpendorfer Straße 117 (Wohnadresse)
  • 12., Schönbrunner Straße 179 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Regine Landeis, * 1852, † 15. September 1912 Wien, Textilunternehmerin, Wohltäterin.

Biografie

Regine Landeis wurde 1852 als Tochter von Simon und Theresia Steinherz in eine jüdische Familie geboren. 1870 heiratete sie in der Synagoge in der Großen Schiffgasse den aus Pest stammenden Taschner Leopold Landeis. 1877 kam die gemeinsame Tochter Emma auf die Welt. Sie wurde 1942 in Treblinka ermordet.

In den späten 1870er-Jahren gründete Regine Landeis eine Kragen- und Manschettenfabrik in der Gumpendorfer Straße 117. Später stieg ihr Mann in das Unternehmen ein und führte es ab 1886 mit seinem Bruder David unter dem Namen "Leop. Landeis & Bruder". Durch den Erfolg der Firma, die ihr Warenangebot allmählich erweiterte, brachte es die Familie zu einem beachtlichen Vermögen.

Regine Landeis war in der jüdischen Gemeinde Sechshaus sehr engagiert und unterstützte zahlreiche karitative Projekte. So war sie 1896 unter den Gründungsmitgliedern des Vereins "Ferienheim", der mittellosen jüdischen Kindern Erholungsaufenthalte ermöglichte. Ebenso förderte sie Ausspeisungsvereine.

1906 kaufte die Wohltäterin ein ehemaliges Schulgebäude in der Herklotzgasse 21 und stellte es jüdischen Vereinen zu Verfügung. Hier waren vor allem Einrichtungen der Jugendfürsorge der israelitischen Kultusgemeinde untergebracht. Im Turnsaal trainierte der "Jüdische Turnverein in Fünfhaus“. In den ehemaligen Klassenzimmern fanden Fortbildungskurse für Glaubensgenossinnen und –genossen statt, der Festsaal wurde für Vorträge und Konzerte genutzt.

Nach dem Tod ihres Mannes (1908) führte Regine Landeis als Alleinerbin die Firma in eine Aktiengesellschaft über. Am 15. September 1912 nahm sie sich in ihrer Wohnung in der Schönbrunner Straße 179 das Leben. Das Haus in der Herklotzgasse 21 vererbte sie dem "Ausspeisungsverein", der es bis zur "Arisierung" 1938 besaß.

Quellen

Literatur