Zwangsarbeiterlager Mannswörth

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Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 6. Juli 1944
Datum bis 23. August 1944
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 68241
GND
WikidataID
Objektbezug Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Juden, Lager in Wien
Quelle
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48° 8' 54.73" N, 16° 30' 40.05" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.

Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.

In 23., Mannswörth (1938-1954 als Teil des 23. Bezirks Schwechat zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste im Schloss Freyenthurn (beziehungsweise auf dem zur Gutsverwaltung gehörenden Gelände) ein Lager der "Gutsverwaltung Mannswörth" in "Mannswörth". Die 10 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, drei Männer und sieben Frauen, von denen alle als "arbeitsfähig" eingestuft waren, wurden dabei bei der Gutsverwaltung Wünschek-Dreher bei Aufräumarbeiten eingesetzt.

Zur Geschichte von Schloss Freyenthurn

Erste Hinweise auf Mannswörth gibt es 996 als Ernst von Mannswerde in Braunschweig an einem Turnier teilgenommen haben und 1058 als Kaiserin Agnes als Gast der Herren von Mannswerde in Freyenthurn übernachtet haben soll. In einer Urkunde aus dem Jahr 1469 wurde schließlich ein "vestes Haus" als "freyen Thurn" bezeichnet. Um 1373 starb das Geschlecht der Herren von Mannswerde aus und ihre Nachfolger „Stickhlperger“ übergaben den Freyenthurn an Wilhelm von Enzersdorfer. Der letzte adelige Besitzer des Schlosses, Friedrich Ritter von Meissl, verkaufte 1850 das Anwesen an den Brauunternehmer Anton Dreher. Bis 1901 wurde eine Mälzerei betrieben, danach wurde das Areal nur mehr für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Am 1. Dezember 1958 wurde der Betrieb des Gutshofs Mannswörth eingestellt und von den 1080 Hektar Grundfläche nur noch 60 Hektar von der Gutsverwaltung Antonshof in Rannersdorf bewirtschaftet. Der restliche Teil wurde an die Petrochemie, an die ÖMV und an Privatpersonen verkauft. 2001 wurde das Gebäude, das ab den 1980er Jahren immer mehr verfiel, von der Stadtgemeinde Schwechat erworben und 2005 an die Wohnbaugesellschaft WET verkauft, die Wohnungen und einen Veranstaltungssaal im Gebäude errichtet.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.